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Die Milchkontrolle

Warum Milchkontrolle?

Milchviehhalter können ihre Herde sehr viel tiergerechter und effizienter managen, wenn sie über verlässliche Informationen zur Gesundheit und zum Leistungsstand ihrer Kühe verfügen. Die Milchkontrolle, vielen auch bekannt als Milchleistungsprüfung, liefert diese Informationen – und das bereits seit über 100 Jahren.

Einmal im Monat ermittelt eine unabhängige Milchkontrollorganisation für jede Kuh im Bestand die Milchmenge und die wichtigsten Milchinhaltsstoffe. Diese Daten werden dem Landwirt regelmäßig in einem übersichtlichen Monatsbericht zur Verfügung gestellt, ergänzt durch ausführliche Informationen über die Eutergesundheit und den Fruchtbarkeitsstatus der Kühe. Mithilfe dieser Informationen kann der Landwirt dann den Produktionsprozess gezielt steuern, zum Beispiel indem er die Futterration anpasst oder die Haltungsbedingungen ändert.

Das alles trägt zur Gesunderhaltung und zum Wohlbefinden der Kühe bei und stellt letztlich die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung sicher. Über eingebundene Betriebsvergleiche kann der Milchviehhalter seine Kenndaten mit denen anderer Betriebe vergleichen. Die Informationen aus der Milchkontrolle können außerdem für eine zielgerichtete und erfolgreiche Betriebsberatung genutzt werden.

Die im Rahmen der Milchkontrolle ermittelten Daten sind aber auch für übergeordnete Zwecke, wie Tierseuchenbekämpfung oder Schadstoffmonitoring, verwendbar. Außerdem liefern sie wertvolle Informationen für die Zuchtwertschätzung von Milchrindern. Die Ergebnisse sind auch Grundlage für Leistungs- und Abstammungsnachweise und damit unentbehrlich für die Vermarktung von Zuchttieren.

Das sagt der Landwirt

„Uns geht es um die Kontrolle und Überwachung der Tiergesundheit, nicht um die Leistung, die sehen wir im Tank und in den Daten der Milchmengenerfassung.“

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Jonas und Edgar Aggen, Milchviehhalter aus Filsum-Lammertsfehn
Wer kontrolliert?

Die Milchkontrolle wird in Deutschland regional durch unabhängige Landesverbände durchgeführt. Deren Arbeit orientiert sich an einheitlichen Regeln, wodurch die ermittelten Betriebsergebnisse über Kreis- und Ländergrenzen hinaus vergleichbar sind. Die Landesverbände sind im Netzwerk des Deutschen Verbands für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ) gebündelt. Die Teilnahme an der Milchkontrolle ist für die Betriebe freiwillig.

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Das sagt der DLQ

Aktuell nutzen 48.000 Betriebe das Angebot der Milchkontrolle. Damit werden 3,7 Mio. Tiere erfasst. Das sind fast 90 % aller Kühe in Deutschland.

Dr. Folkert Onken, Geschäftsführer DLQ

Wie wird analysiert?

Die Milchkontrollorganisationen führen auf den Betrieben in der Regel elf Mal im Jahr ein Probemelken durch. Dabei wird die Milchmenge jeder einzelnen Kuh ermittelt und eine repräsentative Milchprobe entnommen. Darüber hinaus werden züchterisch und gesundheitlich relevante Daten, zum Beispiel zu Melkbarkeit, Abkalbung oder Belegung erfasst und dokumentiert. Die Milchproben werden zusammen mit den ermittelten Daten an ein Milchuntersuchungslabor weitergeleitet, wo die Milchinhaltsstoffe analysiert werden.

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Welchen Nutzen haben die Kontrollergebnisse?

Im Rahmen der Milchkontrolle werden die wichtigsten Milchinhaltstoffe analysiert, die dem Landwirt Informationen für sein Herdenmanagement liefern. Der Gehalt an Fett, Eiweiß und Harnstoff dient dem Milchviehhalter vor allem zur Überwachung des Gesundheits- und Ernährungszustands seiner Kühe. Die Inhaltsstoffe Fett und Eiweiß spielen außerdem eine entscheidende Rolle für den Auszahlungspreis in der monatlichen Milchgeldabrechnung. Die Zellzahl gibt dem Landwirt Auskunft über die Eutergesundheit der Kuh.

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Wie wird die Tiergesundheit unterstützt?

Die aktive Nutzung der Analyseergebnisse aus der Milchkontrolle hilft bei der gezielten Überwachung des Milchviehbestands im Sinne der Tiergesunderhaltung. Eine Vielzahl von Faktoren gilt es hierbei zu berücksichtigen und die Kenndaten der Milchkontrolle liefern wichtige Anhaltspunkte.

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