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Andreas Kraus ist bester Milchviehhalter
17.10.2019

Beim diesjährigen CeresAward, der Wahl zum Landwirt des Jahres, wird Andreas Kraus aus dem schwäbischen Deubach in der Kategorie Milchviehhalter zum Sieger gekürt. Den bedeutenden Preis verlieh am Abend des 16. Oktober agrarheute.

Nicht jeder kann Milch unbeschwert genießen. Hier hat Andreas Kraus aus Deubach bei Augsburg seine Nische gefunden und vermarktet sogenannte A2-Milch. Unter großem Applaus nahm er am Abend des 16. Oktober die Auszeichnung zum besten Milchviehhalter des Jahres entgegen.

„Unser Sieger in der Kategorie Milchviehhalter kann gut mit Kühen und Menschen. Er versteht es Ideen umzusetzen und andere davon zu überzeugen. Seine Stärken liegen nicht nur in der Milchviehhaltung, sondern auch bei seinem neuen Steckenpferd, mit dem er sich von anderen unterscheidet. Der Milchviehhalter des Jahres ist nicht nur ein passionierter Züchter, sondern hat es mit der Vermarktung von A2-Milch auch geschafft, sich ein neues Standbein zu schaffen“, so die Juroren über Andreas Kraus.

Der Wohlfühlfaktor

Am Anfang standen Bauchschmerzen. „Ich würde die Milch ja kaufen, wenn ich sie vertragen würde“, sagte ein Kunde zu Andreas Kraus. Der Mann wollte bei dem Landwirt Eier kaufen und wartete vor dessen Milchautomaten. Das brachte Kraus auf eine Idee. Kurz zuvor hatte er von einem Besucher aus Neuseeland erfahren, dass dort für den chinesischen Markt eine besser verträgliche Milch erzeugt wird: die sogenannte A2-Milch, benannt nach einer Kaseinvariante. Warum sollte er das nicht auch probieren? Kraus begann Ohrstanzproben von seinen Tieren zu nehmen, um die Kühe in der Herde zu identifizieren, die das reinrassige A2/A2-Merkmal haben. Die Milch dieser Tiere vermarktet er heute unter dem Begriff „Wohlfühl-Milch“. Damit will er zum Ausdruck bringen, dass die Milch keine Probleme beim Verdauen macht, aber auch, dass sich die Kühe bei ihm wohlfühlen. Dass sie das tun, ist beim Gang durch den Stall leicht zu erkennen. Die Tiere können zwischen Tiefliegeboxen im Stall oder Freiliegeboxen in einem Cucettenanbau wählen, der den Laufhof zum Melkroboter eingrenzt. Nicht alle finden die Unterscheidung der Milch gut. Man schade dem Produkt, heißt es. Andreas Kraus kann das nicht verstehen. „Wir schaffen einen Markt für Verbraucher, die bisher keine Milch trinken konnten. Damit machen wir die Nachfrage eher breiter“, sagt der Milchviehhalter.

Bildunterschrift: Glücklicher Gewinner: Milchviehhalter Andreas Kraus (2.v.l.) mit Moderatorin Susanne Schöne und Dr. Lilian Weber (Alltech (Deutschland) GmbH ) (v.l.). Bildquelle: © Timo Jaworr für agrarheute

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